
Liebe Marie, vielen Dank, dass du mir heute dieses Interview gibst. Würdest du dich bitte kurz meinen Leser*innen vorstellen?
Mein Name ist Marie Anders. Ich bin im schönen Oberösterreich geboren und die ersten Jahre meines Lebens in Salzburg aufgewachsen. Den Großteil meiner Kindheit und Jugend habe ich allerdings im Ausland verbracht. Ich bin mehrsprachig aufgewachsen und kann mich mit vielen Menschen in Ihrer Muttersprache unterhalten. Nach meiner Schul- und Studienzeit habe ich länger in Russland, Frankreich und Deutschland gearbeitet. Mittlerweile lebe und arbeite ich wieder in Österreich. Als Unternehmerin bin ich zielorientiert, als Autorin sehr kreativ. Egal welche Aufgabe ich zu erledigen habe, ich erledige sie immer mit Freude.
Liest du selber auch gerne und wenn ja welches Genre?
Lesen ist eine Leidenschaft von mir. Es gibt so viele wunderbare Autoren und jeder von ihnen hat auf seine eigene unverwechselbare Art und Weise Leser berührt und Meilensteine gesetzt. Ich lese sehr viel und natürlich habe auch ich meine Favoriten. In meiner Kindheit waren das Astrid Lindgren, Erich Kästner und Enyd Blyton. Später dann Charlotte Brontë, Jane Austen, L.N. Tolstoi, Victor Hugo, Agatha Christie, Albert Camus und noch viele mehr. Ich habe im Laufe meines Lebens so viele gute Bücher gelesen, dass es schwer ist, ein Genre zu wählen. Bei Büchern wechsle ich gerne zwischen „schwerer“ und „leichter“ Kost. Großartig finde ich Schuld und Sühne von Dostojewski und Stolz und Vorurteil von Jane Austen.
Deine Bücher spielen ja alle in Salzburg. Wie kamst du auf die Idee und hast du vielleicht in Salzburg einen Lieblingsplatz, den du uns verraten würdest?
Für mich ist Salzburg viel mehr als nur UNESCO-Weltkulturerbe, Mozart- oder Festspielstadt. Es ist die Stadt, in der ich aufgewachsen bin und die ich wie meine Westentasche kenne. Neben den vielen Sehenswürdigkeiten, wie die Festung Hohensalzburg, die Getreidegasse oder auch den Mirabellgarten, gibt es in Salzburg Spannendes und vielleicht für so machen auch Überraschendes zu entdecken. Tradition und Moderne machen den Reiz dieser Stadt aus. Es gibt viele kleine, romantische Gassen, verschlungene Wege, schöne Gärten, Parkanlagen und Seen, die ich meinen Lesern etwas näherbringen möchte. Viele meiner Lieblingsplätze tauchen immer mal wieder in meinen Büchern auf.
Wie kommst du auf die Ideen für deine Bücher? Denn alle vier Bände haben ja sehr unterschiedliche Mordfälle als Grundlage. Ich will ja niemanden spoilern, aber ich war sehr überrascht über diese Bandbreite.
Ideen kommen immer und überall. Kleine unscheinbare Begebenheiten lassen oftmals ganze Geschichten entstehen. Ich beobachte mein Umfeld ganz genau und bin eine gute Zuhörerin. Die Idee zu Pralinen des Todes kam in einem klassischen Konzert, dass mich leider nicht vom Hocker riss. In der Pause wurden neben anderen Köstlichkeiten auch Pralinen angeboten und um mich aufzuheitern, gönnte ich mir eine. Bei einem etwas langatmigen Vortrag im Rahmen eines Seminars strickte eine Teilnehmerin tatsächlich Socken, als ich sie darauf ansprach meinte sie, sie könne sich so besser konzentrieren. Ich fand das großartig, und na ja so kam mir die Idee für den Krimi „Die finnische Socke“. Da ich sehr gerne an den Salzachseen spazieren gehen, war es nur naheliegend, dass die nächste Leiche dort gefunden wird, oder?Wenn man offen durch die Welt geht, sieh und hört man die interessantesten Geschichten. Geschichten, die man eventuell in einem Buch verarbeiten kann. Sowie ein heftiger Streit zwischen der Besitzerin einer Tapas-Bar und ihren Mitarbeitern.
Hast du eine Lieblingsfigur in deinen Romanen?
Eigentlich nicht. Ich mag alle. Meine Protagonisten sind warmherzig, helfen sich gegenseitig und vor allem haben sie Humor. Obwohl sie Ecken und Kanten haben, sind sie durchwegs sympathische und auch empathische Menschen, mit denen man gerne befreundet sein möchte.
Hast du eine Empfehlung wo der beste Platz ist um deine Bücher zu lesen, oder welche Musik man dabei hören soll?
Diese Frage ist schwer zu beantworten. Mein Lieblingsplatz ist ein alter Ohrensessel. Meine Bücher kann man eigentlich überall lesen.
Wie bist du zu deinem Verlag gekommen?
Ganz klassisch, ich habe das erste Manuskript an verschiedene Verlage verschickt und hatte das Glück publiziert zu werden.
Sind noch weitere Werke (im Verlag) geplant?
Ja, der fünfte Neuner wird voraussichtlich im Herbst 2022 erscheinen. Weiters ist auch eine Familiensaga geplant.
Wenn ich in deinen Kühlschrank schauen würde, finde ich…?
Alles was das Herz begehrt. Es findet sich für jeden etwas in meinem Kühlschrank. Kochen und Backen sind ein Hobby von mir und Gäste sind jederzeit willkommen.
Wenn du irgendeinen Prominenten dein Buch in die Hand drücken könntest wäre das?
Christian Kohlund. Ein Schauspieler mit Charisma und einer tollen Stimme. Es wäre mir eine Ehre, wenn er Teile aus meinen Krimis bei einer Lesung vortragen würde.
Warum sollten meine Leser*innen deine Bücher lesen? Was unterscheidet sie von den anderen Krimis die es gibt?
Mit freundlichen Charakteren, einem Schuss Humor und einer durchdachten unblutigen Handlung tragen meine Krimis mit Spannung zur Entspannung bei. Der ‚Ur-Salzburger‘ an sich hat ja den Ruf eher reserviert, unterkühlt, unnahbar und teils arrogant zu sein. Böse Zungen behaupten sogar, dass das am Wetter liegen könnte, da es so oft regnet. Na ja, manchmal denke selbst ich, dass da etwas dran sein könnte. Meine Protagonisten sind das genaue Gegenteil vom bekannten „Ur-Salzburger“. Sie sind warmherzig, helfen sich gegenseitig und vor allem haben sie Humor. Neben einigen Insidertipps möchte ich den Lesern näherbringen, dass es auch warmherzige Salzburger gibt.
Was würdest du meinen Leser*innen gerne noch mit auf den Weg geben?
In erster Linie möchte ich mich bei allen Leser*innen, die meine Krimis gelesen und auch bewertet haben, herzlichst bedanken. Das meist positive Feedback, das ich bis dato erhalten habe, hat mich wirklich sehr gefreut. Auch konstruktive Kritik ist bei mir immer herzlich willkommen, denn durch sie kann ich mich immer weiterentwickeln und aus eventuellen Fehlern lernen.
Liebe Marie ich danke dir für deine Zeit und die ausführlichen Antworten und wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
Herzlichen Dank für das Interview.